Hildesheim.
Vor dem Landgericht ist heute der Prozess in der sogenannten Pecunia-Affäre fortgesetzt worden. Angeklagt sind der ehemalige Oberbürgermeister Kurt Machens sowie zwei Vorstände der Stadtwerke.
Als einziger Zeuge stand heute Oberstadtdirektor Dr. Konrad Deufel im Zeugenstand.
Im Mittelpunkt des heutigen vierten Verhandlungstages stand der zeitliche Ablauf beim Verkauf von Anteilen der Energieversorgung Hildesheim.
Die Verhandlung startete wegen des unerwartet starken Zuschauerandrangs mit Verspätung.
Oberstadtdirektor Dr. Konrad Deufel wurde von Amtsrichter Harald Bachmann zunächst zum Entscheidungsprozess beim Anteilsverkauf befragt.
Der Oberstadtdirektor musste sich dabei immer wieder auf Protokolle und Vorlagen berufen, aus eigener Erinnerung konnte er manche Vorgänge nicht mehr rekonstruieren.
Im weiteren Verlauf des Verhandlungstages wurde die Millionen-Spende von Thüga/Ruhrgas thematisiert.
Deufel hatte von Machens von der Spendenabsicht der Firmen erfahren und von der Annahme der Spende abgeraten.
Danach habe er die Sache nicht weiter verfolgt und sei aus allen Wolken gefallen, als er in der Zeitung vom Verein Pecunia und seinen Geldgeschäften erfahren habe.
Die Verhandlung wurde kurz nach 16 Uhr unterbrochen. Dr. Deufel wird wegen zahlreicher offen gebliebener Fragen noch einmal vor dem Gericht aussagen müssen.
Entgegen ihrer ursprünglichen Ankündigung haben Kurt Machens und sein Verteidiger heute keine Stellung zu den bisher gemachten Zeugenaussagen bezogen.
Man werde noch warten, bis weitere Zeugen ausgesagt haben.
Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.
ms/fx