Hannover.
Niedersachsens Kultusminister Bernd Busemann hat vor einem zu schnellen Einsatz von Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen gewarnt.
Der Rezeptblock könne elterliche Zuwendung und Erziehungsarbeit nicht ersetzen, teilte Busemann in einer gestern veröffentlichten Presseerklärung des Landes mit.
Busemann bezog sich auf Untersuchungen der Universität Bremen zu den Therapiemethoden von Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen. Demnach griffen zwischen 20 und 40 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in den 7. bis 9. Klassen häufig bis regelmäßig zu rezeptfreien, meist koffeinhaltigen Schmerzmitteln.
Es bestünde jedoch auch bei Fachleuten Uneinigkeit über die Diagnose dieser Krankheiten.
Auch eine fehlerhafte Erziehung, eine falsche Ernährung, zu hoher Fernsehkonsum, zu wenig Bewegung oder ein schädliches Umfeld könne zu ähnlichen Verhaltensauffälligkeiten führen, erläuterte Busemann.
Erforderlich seien daher in jedem Fall pädagogischen Maßnahmen in Elternhaus und Schule sowie verhaltenstherapeutische Ansätze.
kh