Käßmann nennt Mitgefühl und Unbehagen zum Tod des Papstes – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Hannover.

Landesbischöfin Margot Käßmann hat zum Tod von Papst Johannes Paul II. ihr Mitgefühl ausgedrückt. Dazu käme aber auch Unbehagen, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst in Hannover.
Raschel Blufarb:
"Johannes Paul II. sei es hoch anzurechnen, dass er wie niemand vor ihm den katholischen Glauben in den Medien öffentlich vertrat und sich entschieden für Frieden und Völkerverständigung einsetzte, sagte die Landesbischfin.
Sein Pontifikat sei jeoch auch von Irritation begleitet gewesen.
So habe er die Ökumene nicht wirklich voran gebracht und die eucharistische Gastfreundschaft sei genauso in weite Ferne gerückt wie die Aufhebung des Zölibats und die Priesterweihe für Frauen. Frauen hätten zwar in der Marienverehrung eine große Rolle gespielt, in der Praxis aber sei keine Frauenfreundlichkeit zu erkennen gewesen.
Als Beispiele nannte Käßmann die Schwangerenkonfliktberatung in Deutschland und die vehemente Ablehnung des Papstes von Verhütungsmitteln.
Dazu gehörten auch Kondome zur Eindämmung von Aids.
Innerkatholisch habe es keine Reform, sondern eher einen Rückschritt hinter das hoffnungsvolle zweite vatikanische Konzil gegeben. Die konservative Personalpolitik der vergangenen Jahrzehnte lasse nach dem Tod des Papstes die Hoffnung auf eine überraschende Erneuerung gering erscheinen, so die hannoversche Landesbischöfin.
Es sei dennoch zu hoffen, dass ein neuer Papst die Medienfähigkeiten von
Johannes Paul II. verknüpfen könne mit Innovation nach innen sowie
Reformwillen, Offenheit, Demokratie, Frauenförderung und Transparenz."

cly