Flüchtlingsrat sorgt sich um abgeschobene Kurdin – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Landkreis Hildesheim.

Der im Februar 2005 vom Landkreis Hildesheim in die Türkei abgeschobenen Kurdin Gazale Salame geht es nach Angaben des Niedersächsischen Flüchtlingsrates sehr schlecht. Das teilt der evangelische Flüchtlingsrat am Mittwoch mit.
Die 26-Jährige war schwanger und mit ihrer damals einjährigen Tochter abgeschoben worden, während ihr Mann die beiden älteren Kinder in den Kindergarten brachte.

Der Landkreis Hildesheim begründete die Maßnahme mit einer "Täuschung". Die Familie Salames habe 1988 nach den angaben des Landkreis „unter falschem Namen und einer erfundenen Legende" einen Asylantrag gestellt. Kirchenvertreter und Menschenrechtler hatten die Abschiebung dagegen scharf kritisiert, auch im niedersächsischen Landtag war der Fall Thema. Die Abgeschobene spricht weder türkisch noch kurdisch. Dem Flüchtlingsrat zufolge ist Gazale Salame als Siebenjährige mit ihren Eltern aus dem Libanon nach Deutschland geflohen.

Die Familie stamme von der Arabisch sprechenden, mit den Kurden verwandten Minderheit der Mahalmi ab. Die Mahalmi lebten früher im Südosten der Türkei und wanderten vor mehreren Generationen in den Libanon aus. Der Flüchtlingsrat fordert die Rückkehr von Gazale Salame und ihren Kindern zu ihrem Mann und den anderen Kindern nach Deutschland.

kh