Hildesheim./Berlin.
Wegen eines ARD-Tatorts hat die Alevitische Gemeinde in Deutschland Anzeige bei der Berliner Polizei gegen den NDR erstattet. In der Folge vom 23. Dezember ging es um einen Inzest-Fall in einer alevitischen Familie.
Mit der Darstellung würden die Aleviten diffamiert, sagte der Vorsitzende des Alevitischen Kulturzentrums in Hildesheim, Serhan Öner, zu Tonkuhle. Die Regisseurin habe mit dem Inzestthema offenbar unwissentlich ein Vorurteil aus der osmanischen Zeit bedient. Derartige Anschuldigungen hätten in der Türkei zu jahrhundertelangen Progromen an Aleviten geführt. In der Bundeshauptstadt demonstrierten gestern mehr als 300 Aleviten gegen den Film. Die Berliner Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung. Nach NDR-Angaben sei es nie gewollt gewesen, die Gefühle einer Glaubensgemeinschaft zu verletzen. Der Sender soll den Aleviten Gespräche angeboten haben.
cly