Hildesheim.
Dr. Bernd Dieter Fenne, Sprecher der Kinderärzte der Kassenärztlichen Vereinigung in Hildesheim, hat die geplanten Medizinchecks für Kinder scharf kritisiert.
Dr. Bernd Dieter Fenne sagte im Tonkuhle-Gespräch, dass Ärzte keine Polizisten seien sondern die Vertrauenspersonen der Eltern. Fenne: "Wir haben keine staatliche Kontrollfunktion." Verdachtsfälle sollten besser in einem Netz von Sozialpädagogen, Ärzten, Hebammen und dem Kinderschutzbund aufgedeckt werden, erlärte Fenne.
Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) plant, verbindliche Medizin-Checks für Kinder einzuführen. Knapp 320.000 niedersächsische Eltern, die Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren haben, sollen künftig verpflichtet werden, ihre Sprösslinge zu ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen zu schicken.
Die sollen dabei Ärzte verpflichtet werden, einer zentralen Stelle des Landes zu melden, ob die Kinder zum Vorsorgetermin gekommen sind. Erscheint ein Kind nicht, sollen die Eltern schriftlich erinnert werden.
Wenn diese der erneuten Aufforderung dann immer noch nicht folgen, sollen sie Besuch vom Jugendamt erhalten.
sko