Hildesheim./ Hannover.
Diakonie und Caritas in Niedersachsen warnen vor den Folgen steigender Energiekosten für Menschen mit geringem Einkommen. Die Zahl der Menschen, die ihre Strom- und Heizkosten nicht mehr bezahlen könnten, wachse rasant, teilten die kirchlichen Wohlfahrtsverbände am Mittwoch in Hannover und Hildesheim mit. In Niedersachsen sind es geschätzte 100.000 Haushalte, deren Anschlüsse für Strom und Gas gesperrt sind.
Die Folgen seien weitreichend: Es drohten gesundheitliche Beeinträchtigung und soziale Isolation, da "niemand in seine kalte Wohnung einlädt“. Besonders für Familien und Alleinerziehende mit mehreren Kindern sei die regelmäßige Energieversorgung lebensnotwenig, schreiben der Direktor des Diakonischen Werks der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Christoph Künkel, und der Caritasdirektor des katholischen Bistums Hildesheim, Hans-Jürgen Marcus, in der heute veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
Gemeinsam fordern sie die umgehende Einberufung von sogenannten Energiekonferenzen auf Landes- und Regionalebene unter Federführung bzw. Koordination durch das Sozialministerium. Zu beteiligende Akteure sind die Energieversorger, Wohlfahrtsverbände, Argen und Kommunen. Außerdem sollen die tatsächlichen, regional bedingten Energiekosten festgestellt und praxistaugliche Sozialtarife vereinbart werden, wie Ralf Regenhardt vom Caritasverband Hildesheim im Tonkuhle-Interview erläutert.
vr