Hildesheim.
Der CDU-Politiker Heiner Geißler kritisiert schwindendes soziales Bewusstsein und die Folgen von HARTZ4 für die betroffenen Familien. Die Empfänger seien gezwungen, auch wenn sie ihr Leben lang gearbeitet hätten, sich auf die sozial niedrigste Stufe zu stellen und die Gesellschaft würde zunehmend gleichgültig gegenüber dieser Gesellschaftsgruppe, sagte er im Tonkuhle-Gespräch.
Heiner Geißler: "Dass wir eine Gsetzgebung bekommen haben mit der Agenda 2010, mit Hartz IV, die der Menschenwürde widerspricht. Außerdem interessiert uns das Schicksal dieser Menschen gar nicht mehr sonderlich. Insgesamt ist in unserer Gesellschaft das Bewusstsein geschwunden, dass wir auf die Dauer nicht mit einem Prekariat von zehn Millionen Menschen leben können. Eine alleinstehende Mutter, die Hartz IV-Empfängerin ist, mit einem Kind, dass in die Schule kommt, kann die Schulutensilien nicht aus dem Regelsatz bezahlen. Wer das nicht kapiert, der hat eine Hornhaut auf der Seele."
Geißler hatte am Mittwoch in Hildesheim sein neues Buch „Ou Topos“ vorgestellt, in dem er Kritik an herrschenden Gesellschaftsformen übt und Auswege aus der Krise schildert.
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