Hannover.
Das Land Niedersachsen verkauft ausrangierte Polizei-Dienstwaffen.
Rund 13.000 Waffen sollen nach Recherchen des NDR in den vergagnenen Jahren verkauft worden und darüber fast drei Millionen Euro eingenommen worden sein.
Die Pistolen seien im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung vom Hersteller gekauft worden und gelangten in den legalen Waffenhandel.
Die Eltern der Opfer des Amoklaufs in Winnenden werfen der Politik deshalb "Doppelbödigkeit" vor: Die Politiker setzten sich einerseits für eine Waffenrechts-Verschärfung ein, überschwemmten aber andererseits den legalen Waffenmarkt.
Niedersachsens Innenminister Schünemann (CDU) wies die Vorwürfe zurück: Das Haushaltsgesetz erfordere den Verkauf, weil er Geld einbringe. Während laut NDR auch Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Polizeiwaffen verkaufen, vernichten Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen alte Dienstpistolen.
cly