Hannover.
In Niedersachsen soll das Unrecht an Heimkindern in den nächsten Jahren systematisch untersucht werden. Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) kündigte am Montag in Hannover ein großangelegtes Forschungsprojekt dazu an. Dabei sollen alle Träger und Einrichtungen, die Strukturen der Unterbringung und der Heimaufsicht sowie Beschwerden und besondere Vorkommnisse unter die Lupe genommen werden.
Zwischen 1945 und 1975 wuchsen bundesweit mehrere Hunderttausend Kinder und Jugendliche in Waisen- und Erziehungsheimen auf, davon rund 50.000 in Niedersachsen. Drei Viertel der Heime wurden von kirchlichen Trägern geführt. Viele Insassen litten unter brutalen Erziehungsmethoden, Arbeitszwang, Prügel und sexuellen Übergriffen.
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