Hannover/Bramsche.
In Niedersachsen ist es zu Meinungsverschiedenheiten über die Leitung des Landesarbeitskreises "Heimerziehung 1945-1975" gekommen. Die SPD-Landtagsfraktion forderte am Dienstag in Hannover, dass der ehemalige Landtagspräsident Professor Rolf Wernstedt anstelle von Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) den Vorsitz übernehmen soll.
Die Ministerin könne nicht als neutral gelten, da das Land in der fraglichen Zeit als Heimbetreiber und Aufsichtsbehörde selbst Verantwortung trug, kritisierte der SPD-Sozialexperte Uwe Schwarz. Wernstedt dagegen sei überparteilich. Ross-Luttmann weist die Forderung zurück.
Zwischen 1945 und 1975 wuchsen bundesweit mehrere Hunderttausend Kinder und Jugendliche in Waisen- und Erziehungsheimen auf, davon rund 50.000 in Niedersachsen. Viele Insassen litten unter brutalen Erziehungsmethoden, Arbeitszwang, Prügel und sexuellen Übergriffen.
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