Hildesheim.
Der Geschäftsführer des Flüchtlingsrates Hildesheim, Kai Weber, will eine humanitäre Lösung im Fall Gazale Salame. Die damals 24-jährige Kurdin war vor fünf Jahren schwanger mit ihrer anderthalbjährigen Tochter in die Türkei abgeschoben worden. Ihr Mann blieb mit ihren beiden älteren Töchtern in Deutschland.
Eine Wiederzusammenführung der Familie ist nur möglich, wenn Gazales Ehemann Ahmed Siala das Bleiberecht zurückerhält, dass ihm der Landkreis 2001 entzog. Siala klagte, das Verfahren ist aber noch offen. Weber zufolge habe das Bundesverwaltungsgericht entschieden, die Abschiebung Sialas in die Türkei sei mit der europäischen Menschenrechtskonvention nicht vereinbar. Es sei zu prüfen, wie weit er in Deutschland verankert sei. Diese Prüfung liege jetzt wieder beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg, könne sich aber mehrere Jahre hinziehen. Das wolle man verhindern.
Rund 50 Menschen hatten gestern vor der Jakobikirche für die Rückkehr Gazales demonstriert.
cly