Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, lehnt den ihr zugedachten Preis für Zivilcourage ab.
In einer Stellungnahme betonte die Theologin am Dienstag, in den Medien sei einseitig ihr Rücktritt als Grund für die Preisvergabe genannt worden. Die Europäische Kulturstiftung habe ihr den Preis als Seelsorgerin, Bischöfin und Ratsvorsitzende für die Debatte geben wollen, die sie mit dem Satz "Nichts ist gut in Afghanistan" angestoßen habe. So hätte sie den Preis denen gewidmet, die sich in der Friedensfrage couragiert engagierten, ohne dass ihnen je ein Preis dafür verliehen würde, sagte Käßmann.
Der Präsident der Stiftung Pro Europa, Ernst Seidel, bedauerte im Gespräch mit "Spiegel online" die Entscheidung. Man habe das Lebenswerk der Theologin auszeichnen wollen. Es sei bedauerlich, dass die Öffentlichkeit davon ausgegangen sei, vor allem ihr Rücktritt werde als Zivilcourage interpretiert.
cly