Wie das Bistum mitteilte, startete der Leiter des Kriminologischen Institutes Niedersachsen (KFN), Christian Pfeiffer, heute im Bistumsarchiv die Pilotphase. Innerhalb von vier Wochen soll nun eine Anleitung entstehen, anhand derer verlässliche Zahlen über Missbrauch durch katholische Geistliche ermittelt werden können. Dieses Schema zur Aktenanalyse soll ab Mitte November bundesweit in allen 27 Bistümern angewendet werden.
Ziel der von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Studie ist vor allem die Ursachenforschung und der Ausbau der Prävention. Dafür sollen in 18 Bistümern Akten aus den Jahren 2000 bis 2010 durchgesehen werden, in neun weiteren wie dem Bistum Hildesheim von 1945 bis 2010. Allein hier sind das 1.770 Akten. Vorwürfe des konservativen "Netzwerks katholischer Priester", die geplanten Maßnahmen setzten die Mehrheit der Priester, Diakone und Ordensleute "einem öffentlichen Generalverdacht" aus, wies Pfeiffer zurück. Die Wissenschaftler bekämen nur „Verdachtsfälle" überreicht, die vorher von Bistumsmitarbeitern herausgefiltert würden.
cly