Die vor sechseinhalb Jahren in die Türkei abgeschobene Kurdin Gazale Salame hat sich nach Angaben des Flüchtlingsrate Niedersachsen mit einem Gnadengesuch an Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister gewandt. Sie sei mit ihrer Kraft am Ende, heißt es im Brief der 29-Jährigen. Nach Angaben ihrer deutschen Unterstützer geht es der Frau in der Türkei sehr schlecht. Sie leide unter Depressionen.
Die schwangere Kurdin war 2005 mit ihrer damals anderthalbjährigen Tochter aus dem Landkreis Hildesheim abgeschoben worden. Ihr Ehemann Ahmed Siala blieb mit beiden größeren Kindern zurück. Salame wurde die Aufenthaltserlaubnis nach 17 Jahren in Deutschland entzogen, weil sie als kleines Mädchen zeitweise in der Türkei lebte. Unterstützer aus Flüchtlingsorganisationen und Kirchen kämpfen seitdem dafür, dass sie zu ihrer Familie zurückkehren darf.
Der DGB-Kreisvorstand nannte den Fall in einer Erklärung zum morgigen Tag der Menschenrechte als Beispiel dafür, wie Entscheidungen gefällt werden, die nicht mit der Allgemeinen Menschenrechtserklärung und anderen Konventionen im Einklang stehen.
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