Im Fall der vor sechseinhalb Jahren vom Landkreis Hildesheim in die Türkei abgeschobenen Kurdin Gazale Salame hat sich das Innenministerium hinter den Landkreis gestellt.
Dieser hatte die Abschiebung der damals schwangeren Gazale damit begründet, dass die Eltern von Gazale und ihrem Ehemann Ahmed Siala bei ihrer Einreise in Deutschland die Behörden über ihre Identität getäuscht hätten. Anstatt einer libanesischen hätten sie eine türkische Herkunft angeben müssen. Der niedersächsische Flüchtlingsrat betont dagegen, es sei nachgewiesen, dass Ahmed Siala keine türkische Herkunft besitze.
Auf eine Anfrage der LINKEN-Politiker Pia-Beate Zimmermann antwortete das Innenministerium nun ebenfalls, es liege ein „Täuschungshandeln" vor - die Kinder Ahmed und Gazale müssten sich „das Verhalten ihrer Eltern zurechnen lassen". Zu dem von Gazale an Ministerpräsident David McAllister gerichteten Gnadengesuch gibt es bislang noch keine Reaktion.
cly