Die damals schwangere Kurdin war am 10. Februar 2005 zusammen mit ihrer einjährigen Tochter vom Landkreis in die Türkei abgeschoben worden. Ihr Mann Ahmed Siala und die beiden älteren Töchter blieben in Deutschland zurück. In ihrer Rede betonten der katholische Stadtdechant Wolfgang Voges und der evangelische Superintendent Helmut Aßmann, das menschliche Unrecht habe keine Verjährungsfrist. Wer das Leben anderer Menschen ohne Not herunterrechne auf die Verfahren behördlicher Geschäftsgänge, versündige sich am Leben dieser Menschen. Salame und Siala waren als Kinder mit ihren Eltern vor dem Bürgerkrieg aus dem Libanon geflohen. Der Landkreis hatte Gazale nach 17 Jahren in Deutschland die Aufenthaltserlaubnis entzogen: Er wirft ihren Vorfahren vor, falsche Angaben über ihre Herkunft gemacht zu haben.
cly