Der Flüchtlingsrat Niedersachsen mit Sitz in Hildesheim hat der Landesregierung vorgeworfen, gegen die UN-Kinderrechtskonvention zu verstoßen. Die Rechte von Flüchtlingskindern werden in Niedersachsen häufig mit Füßen getreten, so der Geschäftsführer Kai Weber. Familien würden durch Abschiebung getrennt, Kinder um ihren Anspruch auf eine Erziehung durch beide Elternteile gebracht. Eine Anhörung der Kinder und vorrangige Orientierung aller behördlicher Maßnahmen an ihrem Wohl, wie sie die UN-Kinderrechtskonvention fordere, fänden oft nicht statt. Dies werde auch am Hildesheimer Fall Gazale Salame deutlich.
Der Kritik schlossen sich unter anderem auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl und der Sozialforscher Prof. Lothar Krappmann an. Krappmann sagte bei einer Pressekonferenz zum Fall Salame in Hannover, er werde diese niedersächsische Praxis auch im Rahmen des beschlossenen UN-Beschwerdeverfahrens kritisieren, sobald dies rechtlich möglich ist.
fx