Flüchtlings- und Menschenrechtsinitiativen wehren sich gegen Aussagen von Innenminister Uwe Schünemann, Asylbewerber aus Mazedonien und Serbien würden das Asylrecht ausnutzen.
Der Minister hatte der „Bild am Sonntag" gesagt, er sehe einen "100-prozentigen Missbrauch des Asylrechts und von Sozialleistungen". Viele Bewerber würden bei der Aufnahme offen betonen, dass sie nach Deutschland kommen, weil sie gehört hätten, dass es jetzt mehr Geld gebe. Laut Schünemann solle sich die Bundesregierung in der EU dafür einsetzen, dass die Visumsfreiheit für Serbien und Mazedonien so schnell wie möglich aufgehoben werde.
Der Niedersächsische Flüchtlingsrat und Pro Asyl warfen dem Minister vor, rassistische Hetze gegen die Roma zu betreiben. Die Minderheit werde in den Balkanstaaten diskriminiert. Es sei abfällig, Asylanträge von Roma von vorneherein als unbegründet zu bewerten.
Laut Schünemann sei in Niedersachsen die Zahl der Asylbewerber aus den Balkanstaaten zwischen Juni und September dieses Jahres um 285 Prozent angestiegen.
cly