Caritas-Direktor zieht ernüchtertes Fazit nach Austritt aus der Härtefallkommission – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der Direktor der Caritas Hildesheim, Hans-Jürgen Marcus, hat nach seiner langjährigen Mitarbeit in der niedersächsischen Härtefallkommission die Arbeit des Gremiums scharf kritisiert.

Menschen, die Hilfe bräuchten, würden vom Gremium als "Einwanderer in die Sozialsysteme" diskreditiert. Bildungsferne, ältere, behinderte, alleinerziehende oder traumatisierte Menschen hätten kaum eine Chance. Nur wer in Schule oder Sport erfolgreich sei oder wirtschaftlich gut dastehe, komme durch, sagte Marcus.

Seit Mitte 2011 hätten Flüchtlinge 680 einen Antrag an die Kommission gerichtet. Davon seien aber nur 234 abschließend beraten worden. Lediglich 136 mal habe das Gremium Innenminister Uwe Schünemann (CDU) empfohlen, ein Bleiberecht zu gewähren, davon wurden 110 Fällen ein Bleiberecht gewährt, allerdings häufig mit Einschränkungen wie einer Befristung. Marcus war unter Protest im Sommer dieses Jahres aus der niedersächsischen Härtefallkommission ausgeschieden.

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