Der Flüchtlingsrat sieht den Schwenk der Regierung im Fall Gazale Salame kritisch. Der Landtag hatte angekündigt, die in die Türkei abgeschobene Kurdin möglicherweise noch vor Weihnachten zu ihrer Familie nach Hildesheim zurückzuholen. Initiativen und Politiker in Hildesheim reagierten darauf eher verhalten. Kai Weber vom Flüchtlingsrat Niedersachsen sagte, man sei froh, dass es endlich eine Perspektive gäbe, nach acht Jahren könne man aber nicht mehr von einem Erfolg sprechen. In diesem Prozess hätten alle verloren, nun müsse ein Weg gefunden werden, wie die Familie wieder zusammen wachsen und die psychischen Zerstörungen der letzten Jahre aufarbeiten kann.
CDU und FDP hatten bislang eine Rückkehr abgelehnt. Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen zeichne sich jetzt kurz vor Weihnachten und der Landtagswahl eine Wende ab, sagte Weber weiter.
Für die Hildesheimer SPD-Abgeordnete Jutta Rübke sind „acht Jahre der Trennung einfach zu lang“. Sie hoffe auf „ein klares Bekenntnis der Landesregierung zur Zusammenführung der Familie noch in diesem Jahr“.
Das Parlament entscheidet am Freitag über einen Beschlussentwurf, der eine Zusammenführung ermöglichen soll.
soc