Der ehemalige Beauftrage des Forschungsprojekts zum sexuellen Missbrauch, der Kriminologe Christian Pfeiffer, hält die Veröffentlichung einer Teilstudie des Projekts für möglich. Im Rahmen einer Doktorarbeit seien Missbrauchsopfer in qualitativen Interviews befragt worden, die Veröffentlichungsrechte dafür lägen bei der Forschungsgruppe.
Pfeiffer sagte weiter, er wolle sich nicht an eine erste Unterlassungserklärung der katholischen Kirche im Zusammenhang mit der gescheiterten Missbrauchsstudie halten. Seiner Aussage nach wollen die Bischöfe ihm auf juristischem Weg untersagen, der Kirche Kontroll- und Zensurwünsche zu unterstellen. Als Strafe wurde eine Zahlung von 20.000 Euro veranschlagt. Er werde diese Aufforderung nicht befolgen, da sie aufgrund einer fehlenden Vollmacht rechtlich nicht gültig sei, so Pfeiffer gestern in Hannover.
Die katholische Kirche hatte am Mittwoch die Zusammenarbeit mit dem Institut gekündigt, das die Missbrauchsstudie erarbeiten sollte. Als Grund wurde ein "zerrüttetes Vertrauensverhältnis" genannt.
soc