Die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover hat gestern ein herausragendes Dokument jüdischer Handschriften-Kunst präsentiert. Die kostbare Rolle lag jahrhundertelang nahezu unbeachtet im Archiv der Bibliothek, konnte jetzt aber genau datiert werden: Sie wurde 1746 in Hildesheim angefertigt.
Bibliotheksdirektor Georg Ruppelt sagte, die "Esther-Rolle" sei die erste und einzige Handschrift des biblischen Buches Esther in deutscher Sprache. Sie stamme wohl aus der Werkstatt des jüdischen Schreibkünstlers Wolf Leib Katz Poppers. Für das 6,5 Meter lange Kunstwerk klebte er 14 Blätter aus Kalbspergament aneinander und rollte sie auf. Darauf wird die Geschichte von Königin Esther erzählt und in zahlreichen bunt kolorierten und über 200 Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustriert. Bei der Präsentation in Hannover las die Schauspielerin Iris Berben aus der Esther-Rolle vor.
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