Sollte der Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff vom Landgericht Hannover zugelassen werden, könnte womöglich auch Bettina Wulff in den Zeugenstand gerufen werden. Dies geht nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" aus der Anklageschrift hervor, die dem Ex-Bundespräsidenten am Freitag zugestellt worden sein soll. In der 25 Namen umfassenden Zeugenliste findet sich auch der Name der früheren First Lady. Als Wulffs Ehefrau hätte sie aber ein Zeugnisverweigerungsrecht. Im Ermittlungsverfahren gegen ihren Mann und gegen Groenewold hatte sie allerdings im September eine umfangreiche Aussage gemacht, die auf fast 100 Seiten dokumentiert ist.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte am Freitag Anklage wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit gegen Wulff erhoben. Den Beschuldigten werde nun Frist zu einer Stellungnahme gegeben. Zuvor war Wulff angeboten worden, die Korruptionsermittlungen gegen eine Geldauflage einzustellen. Dazu war der Ex-Bundespräsident nicht bereit.
soc