Bewohner von Pflegeheimen sollen künftig selbst bewerten können, wie gut es ihnen im Heim geht. Dazu hat der Psychologie-Professor Peter Paulus von der Leuphana Universität Lüneburg mit seinem Team einen Fragebogen entwickelt, mit dem die Heimbewohner den Grad ihrer Zustimmung zu Aussagen wie "Ich schlafe eher gut", "Hier kann ich das Essen genießen" oder "Hier habe ich mich mit anderen angefreundet" angeben können.
Das Diagnoseverfahren soll den Pflegeheimen Hilfestellung bieten, so Paulus. Es zeige, was gut ist und was für das Wohlbefinden der Bewohner noch getan werden kann. Paulus sieht das neue Verfahren als Ergänzung zum sogenannten Pflege-TÜV, mit dem der Medizinische Dienst der Krankenkassen seit vier Jahren allen Heimen in Deutschland Noten gibt. Der Pflege-TÜV war in die Kritik geraten, weil er sich weitestgehend auf die Dokumentation der Pflegeleistung stützt und weniger auf die Aussagen der Gepflegten.
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