Masthähnchen werden in ihrem rund 40 Tage währenden Leben an durchschnittlich zehn Tagen mit Antibiotika behandelt. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Risikobewertung, an der unter anderem die Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover mitgewirkt hat, hervor. Schweine erhalten demnach im Durchschnitt an lediglich vier Tagen ein Antibiotikum, obwohl sie fast dreimal länger gemästet werden. Bei Kälbern und Milchkühen lag die Menge der Medikamente noch einmal deutlich darunter, etwa jedes dritte Tier erhält pro Jahr an drei Tagen eine Behandlung.
Mit der Erhebung wollen die Forscher erreichen, dass der Medikamenten-Einsatz reduziert und auf das therapeutisch notwendige Maß beschränkt wird. Der Antibiotika-Einsatz in der Tiermast ist umstritten, weil Rückstände im Fleisch verbleiben. Es besteht der Verdacht, dass sich dadurch beim Menschen Resistenzen bei Bakterien bilden können und notwendige Medikamente ihre Wirkung verlieren. Mittlerweile fordern alle Landwirtschaftsminister, den Antibiotika-Einsatz zu reduzieren.
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