„Konsumlust"-Kommentar des Bundesarbeitsministeriums löst Protest aus

Die Einschätzung aus dem Bundesarbeitsministerium, ein Grund für die steigende Zahl von Nebenjobs sei „gestiegene Konsumlust", hat Protest ausgelöst. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in Niedersachsen bezeichnete die Äußerung als „realitätsfern und zynisch". Dass es mehr Zweitjobs gebe, sei vielmehr ein Zeichen dafür, dass sich der Niedriglohnsektor ausgebreitet habe. Dies sei gerade im Gastgewerbe offensichtlich. Es brauche deshalb eine neue Ordnung der Arbeit, damit jeder Mensch von seiner Arbeit leben könne.

Einer neuen Statistik des Bundesarbeitsministeriums zufolge hatten Ende letztes Jahres 9,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland einen Nebenjob auf Basis geringfügiger Beschäftigung. Vor neun Jahren lag diese Zahl noch bei 4,3 Prozent. Eine Sprecherin des Ministeriums hatte betont, dass es noch keine Erhebungen zu diesem Thema gebe und deshalb neben finanziellen Engpässen auch andere Gründe für den Anstieg vorstellbar seien - wie etwa eine „gestiegene Konsumlust". Im Internet hat diese Äußerung insbesondere bei Twitter unter dem Tag #konsumlust heftige Reaktionen ausgelöst.

fx