Vertreter von Kirchen und Gewerkschaften beklagen den Bundestagswahlkampf als inhaltsleer und banal. DGB-Chef Michael Sommer sagte, der Rückgang der Wahlbeteiligung liege auch an "Entpolitisierung". Zugleich kritisierte Sommer die Reduzierung der öffentlichen Diskussion auf Umfrageergebnisse. Es werde nur noch über Parteipräferenzen und taktische Spielereien gesprochen. Deshalb sei er dafür, Umfragen ab einem bestimmten Zeitpunkt wie etwa zwei Wochen vor der Wahl zu verbieten.
Der evangelische Bischof Jan Janssen aus Oldenburg kritisierte unterdessen die Wahlplakate der Parteien mit ihren verknappten Botschaften. Ihn erschrecke die Banalität der Botschaften. Er halte weder die Interessen der Wähler, noch deren Verständnis für Politik für so reduziert, dass man ihnen nicht mehr zumuten könnte. Ein Mehr an Demokratie heiße auch mehr Auseinandersetzung und mehr Partizipation an konkreten politischen Fragen.
fx