Forscher sehen Distanz zwischen Wählern und Politik als Grund für sinkende Wählerzahlen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Ursache für die sinkende Beteiligung an den Bundestagswahlen ist nach Ansicht von Wahlforschern eine wachsende Distanz zwischen Wählern und Politikern. Der Politologe und Sozialwissenschaftler der Leibniz Universität Hannover, Daniel Gardemin, sagte, ein Teil der Wahlberechtigten enthalte sich aus Protest der Stimme, weil „politische Repräsentanten und Durchschnittsbürger sich nicht mehr verstehen".

Aus Sicht des Experten haben sich die Parteien „akademisiert". Gerade in unteren und mittleren Gesellschaftsschichten und in Stadtteilen mit vielen Migranten und Arbeitslosen, seien viele Menschen überzeugt, dass sich die Politik nicht mehr für ihre Belange interessiere und sie nicht mehr repräsentiere.
Von der Politik dürfe dieses Verhalten aber nicht mit politischem Desinteresse verwechselt werden, so Gardemin. Zwar seien 10 bis 20 Prozent aller Wahlberechtigten politisch nicht aktivierbar, die restlichen Nichtwähler wählten ihre Stammpartei aus Enttäuschung nicht, gäben ihre Stimme aus Loyalität aber auch keiner anderen Gruppierung.

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