Aus Sicht des Experten haben sich die Parteien „akademisiert". Gerade in unteren und mittleren Gesellschaftsschichten und in Stadtteilen mit vielen Migranten und Arbeitslosen, seien viele Menschen überzeugt, dass sich die Politik nicht mehr für ihre Belange interessiere und sie nicht mehr repräsentiere.
Von der Politik dürfe dieses Verhalten aber nicht mit politischem Desinteresse verwechselt werden, so Gardemin. Zwar seien 10 bis 20 Prozent aller Wahlberechtigten politisch nicht aktivierbar, die restlichen Nichtwähler wählten ihre Stammpartei aus Enttäuschung nicht, gäben ihre Stimme aus Loyalität aber auch keiner anderen Gruppierung.
soc