Nach den Protesten von Bürgerinnen und Bürgern gegen einen entlassenen Sexualstraftäter im Hildesheimer Stadtteil Drispenstedt ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Anwohner hatten dagegen protestiert, dass sich der Mann in ihrer Nachbarschaft aufhalten sollte.
Im sozialen Netzwerk Facebook hatte sich eine Gruppe formiert, auch ein Foto des Mannes soll im Internet veröffentlicht worden sein. Menschen versammelten sich vor dem Haus der Mutter, Eier sollen geflogen sein. Ein Nachbar, der irrtümlich für den Mann gehalten wurde, soll sogar bedroht worden sein. Wie die Polizei später mitteilte, lebt er allerdings nicht in Drispenstedt, oder auch nur in der Region.
Staatsanwältin Christina Pannek sagte wörtlich: „Die Staatsanwaltschaft wird es nicht dulden, dass hier vom 'Straßenpöbel' Selbstjustiz geübt wird". Bürgerinnen und Bürger dürften ihre Sorgen äußern, aber nicht auf diese Weise. Ein Ermittler beschäftige sich mit dem Fall und werde prüfen, ob möglicherweise Straftaten begangen wurden. Darunter fallen Beleidigungen, der öffentliche Aufruf zu Straftaten, Volksverhetzung und die Verletzung des Rechts am eigenen Bild.
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