Nach dem jüngsten Krankenhaus Rating Report des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung sind 35 Prozent der Kliniken in Niedersachsen 2011 im roten Bereich der Insolvenzgefahr gewesen. Der Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, Helmut Fricke, sprach von einer bedrohlichen Lage. Die Krankenhausfinanzierung müsse auf andere Füße gestellt und bundesweit einheitlich werden. Derzeit werden die Leistungen der Krankenkassen nach einem Basisfallwert bemessen, der in Niedersachsen niedriger als in dem meisten anderen Bundesländern ist. Angesichts dieser Zahlen forderte der Verband der Ersatzkassen, 33 Standorte vor allem kleine Kliniken zu schließen.
Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) sagte gestern in Hannover, dieser Forderung wolle und könne das Land nicht nachkommen. Die Ministerin will
bei der Entscheidung über die Zukunft der Krankenhäuser auf regionale Gesprächsrunden setzen. Anträgen der Kliniken für Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro stünden Investitionsmittel des Landes von 120 Millionen gegenüber, sagte Rundt. Die Landesregierung wolle vor allem diejenigen Kliniken unterstützen, die eine strategische Bedeutung hätten.
soc