Laut einer aktuellen Untersuchung des Bundeskriminalamts und der Landespolizeibehörden gehen weit mehr Todesopfer als bislang bekannt auf das Konto rechter Gewalttäter. Für die bundesweite Auswertung wurden 3.300 bislang ungeklärte versuchte oder vollendete Tötungsdelikte aus den Jahren 1990 bis 2011 analysiert, in 746 Fällen seien Anhaltspunkte für eine mögliche politische rechte Tatmotivation entdeckt worden. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf einen Sprecher des Bundesinnenministeriums.
Die Verbrechen sollen nun von den Polizeibehörden der Länder noch einmal unter die Lupe genommen werden. Im kommenden Frühjahr sollen nach Angaben des Sprechers weitere ungeklärte Verbrechen durchleuchtet werden. Dies könnten etwa Banküberfälle oder Sprengstoff-Anschläge sein. Die Überprüfung der Tötungsdelikte war nach dem Bekanntwerden der NSU-Mordserie in die Wege geleitet worden.
soc