Kioskbetreiber betreibt Selbstjustiz – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Ein Kioskbetreiber hat in der Nacht auf Dienstag einen Mann aus Kamerun mehrere Stundenin seinem Kiosk gefangen gehalten. Laut Polizeiangaben war das 28-jährige Opfer, wohnhaft in Belgien, bei seiner Freundin in Hamburg zu Besuch. Die beiden beendeten die Beziehung und der aufgewühlte Kameruner nahm eine falsche Autobahnroute, die ihn nach Hildesheim führte. Dort besuchte er erst eine Spielothek und wollte sich anschließend gegen 23 Uhr in einem Kiosk in Bahnhofsnähe etwas zu essen kaufen.

Der Kioskinhaber hielt seinen Kunden aufgrund dessen Hautfarbe für ein Mitglied einer Bande, die mehrfach den Kiosk bestohlen haben soll. Zusammen mit einem Freund fesselte er den Kameruner mit dessen Schal und verlangte, dass dieser seine Komplizen anrufen und die Rückgabe des Diebesguts verlangen solle. Das Opfer wählte die Handynummer eines Landsmanns, der in Hamburg wohnt und konnte ihm die Lage schildern - in für die Kioskangehörigen unverständlichem Französisch. Die Polizei wurde informiert und konnte den Gefangenen befreien.

Der unbescholtene Kameruner wurde von den Tätern über einen Zeitraum von mehr als 3 ½ Stunden festgehalten, foto- und videografiert. Gegen beide wird ein Verfahren wegen Freiheitsberaubung mit Nötigung eingeleitet.

apo


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