Ein Expertenteam der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) will Menschen, die vom Internet abhängig sind, Wege aus der Sucht zeigen. Ab sofort steht für sie eine Abhängigenambulanz bereit, teilte das Klinikum mit. Das Angebot richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren, die von Ihrem Hausarzt dorthin überwiesen werden können.
Den Angaben nach ist etwa jeder 40. Jugendliche in Deutschland medien- und internetabhängig. Man erkennt das daran, dass das Spielen wesentlich den Alltag des Betroffenen beeinflusst und negative Folgen für ihn habe, sagte Professor Thomas Hillemacher, Leiter des Bereiches Suchtmedizin an der MHH. Zudem leiden die Mediensüchtigen an Unruhe und Reizbarkeit bei Entzug. Der übermäßige Medienkonsum führe unter anderem zum sozialen Rückzug oder zu Depressionen. Süchtige junge Frauen nutzten vorwiegend soziale Netzwerke, bei jungen Männern bestehe zusätzlich ein starker Hang zu Online-Spielen. Medienabhängigkeit gilt laut Hillemacher allerdings als gut behandelbar.
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