Staatsanwaltschaft durchsucht Räume des SPD-Politikers Edathy

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat die Wohnung des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy durchsuchen lassen. In einer ersten Stellungnahme hieß es, gegen den 44-Jährigen liefen Ermittlungen - nähere Angaben wurden nicht gemacht. Verschiedenen Medienberichten zufolge geht um den Vorwurf des Besitzes von Kinderpornografie. Edathy wies dies auf seiner Facebook-Seite zurück - seine Unterstützer vermuten eine Kampagne, um sich an Edathy für sein Wirken in der Vergangenheit zu rächen.

Edathy hatte am Wochenende sein Bundestagsmandat niedergelegt - aus gesundheitlichen Gründen, wie er sagte. Er war vor allem als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zu den Morden der rechtsextremen Terrorgruppe NSU bekannt geworden. Dieser Ausschuss hatte bei seinen Ermittlungen immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Bundestagsabgeordneter war er bereits seit 1998. Ab 2005 leitete er drei Jahre lang den Innenausschuss - eines seiner Schwerpunktthemen war der Rechtsextremismus.

Der SPD-Landesverband Niedersachsen erklärte inzwischen, die Vorwürfe gegen Edathy seien schwerwiegend - und müssten sorgfältig, schnell und umfassend aufgeklärt werden.

fx

Aktualisiert 12:49 Uhr: Die Information, dass auch das Abgeordnetenbüro Edathys durchsucht wurde, hat sich als falsch herausgestellt und wurde von der ARD zurückgezogen. Der entsprechende Abschnitt in der Meldung wurde entfernt.