Im Verfahren gegen den früheren Sprecher von Ex-Bundespräsident Wulff, Olaf Glaeseker, hat gestern die TV-Produzentin Sabine Christiansen als Zeugin vor dem Landgericht Hannover ausgesagt. Sie stützt sie die Argumentation der Verteidigung: Glaeseker und der mitangeklagte Partyveranstalter Manfred Schmidt seien sehr enge Freunde, nicht nur Geschäftspartner.
Glaeseker wird vorgeworfen, sein Amt dazu benutzt zu haben, um Sponsorengelder für Schmidts Partys einzuwerben. Im Gegenzug soll Gratis-Urlaub in Schmidts Häusern in Nordspanien und Südfrankreich gemacht haben. Die Staatsanwaltschaft Hannover sieht darin Bestechung und Bestechlichkeit.
Aus Sicht Christiansens sei bei den Auslandsaufenthalten "von Urlaubsatmosphäre nichts zu spüren" gewesen, es sei dort eher geschäftig zugegangen. Am Montag hatte der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff als Zeuge vor Gericht ausgesagt. Er revidierte seine Aussage aus dem Jahr 2012 - anders als damals bestätigte er, von den Urlauben seines einstigen Vertrauten beim mitangeklagten Partymanager sowie von deren Freundschaft gewusst zu haben. Das Verfahren gegen Glaeseker und Schmidt wird am 24. Februar fortgesetzt. Als Zeuge ist dann unter anderem Günther Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg, geladen.
soc