Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy hat gefordert, die Staatsanwaltschaft Hannover und die Generalstaatsanwaltschaft Celle von seinem Fall abzuziehen. Edathy wendete sich mit dieser Forderung über seinen Anwalt an Landesjustizministerin Antje Niewisch-Lennartz. Bei den Ermittlungen seien die Unschuldsvermutung missachtet und unverhältnismäßige Details aus Edathys Privatleben öffentlich gemacht worden. Zudem wurde eine neue Strafanzeige wegen Geheimnisverrat gegen die Staatsanwaltschaft Hannover gestellt. Aus dem Justizministerium hieß es, man prüfe das Schreiben des Anwalts.
In der SPD läuft inzwischen ein Partei-Ausschlussverfahren gegen Edathy wegen moralisch unkorrektem Verhalten. Die Entscheidung darüber liege bei der Bezirksschiedskommission in Hannover. Letzte Woche hatte der SPD-Vorstand bereits beschlossen, dass Edathys Mitgliedsrechte derzeit ruhen.
Der 44-Jährige befindet sich derzeit an einem unbekannten Ort. Er hat in einem Interview mit dem SPIEGEL ausgesagt, inzwischen mehrere Morddrohungen erhalten zu haben, und könne daher weder nach Berlin noch in seine niedersächsische Heimat Rehburg zurückkehren.
fx