Nach Wochen des Stillschweigens hat sich der ehemalige niedersächsische Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy (SPD) von einem geheimen Ort in Südeuropa zu Wort gemeldet. Er sei nicht pädophil, sagte der Politiker, gegen den wegen Verdacht auf Besitz von kinderpornografischem Material ermittelt wird, gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Spiegel".
Edathy distanzierte sich gegen die an ihn gerichteten Vorwürfe: Kindesmissbrauch sei verwerflich und ist zu bestrafen. Er aber habe ihn weder begangen noch unterstützt. Der 44-Jährige verteidigte aber, dass er Nacktaufnahmen von Kindern und Jugendlichen gekauft hat. "Man muss daran keinen Gefallen finden, man darf es aber", so Edathy wörtlich. In der Kunstgeschichte habe der männliche Akt eine lange Tradition, auch der Kinder- und Jugendakt. Eine Entschuldigung lehnte der Politiker ab. Die gekauften Nacktbilder seien nicht illegal.
Edathy erklärte zudem den geplanten Parteiausschluss nicht kampflos hinnehmen zu wollen. Mit Blick auf die SPD-Führung sagte er, er habe sich nicht bewusst parteischädigend verhalten. Die Parteispitze habe aber mit dem Ordnungsverfahren dafür gesorgt, "jemandem, der ohnehin schon am Boden liegt, nachträglich noch einen Fußtritt zukommen zu lassen".
soc