Der niedersächsische Flüchtlingsrat hat eine für heute geplante Abschiebung einer kranken Frau von Wolfsburg nach Polen scharf kritisiert. Wie Flüchtlingsratsprecher Kai Weber in Hildesheim sagte, haben das Klinikum der Stadt und die behandelnde Fachärztin bstätigt, dass die Frau für Monate nicht transportfähig sei. Weber sagte, die Wolfsburger Ausländerbehörde habe weder die Kompetenz noch das Recht, gegen das Votum der behandelnden Ärzte eine Reisefähigkeit festzustellen. Das Land müsse künftig die Abschiebungen von schwer kranken und traumatisierten Flüchtlingen stoppen.
In den vergangenen Wochen war es wegen Abschiebungen erkrankter Zuwanderer in Northeim und Göttingen in Einzelfällen zu Protesten gekommen. Dem Flüchtlingsrat zufolge sind in den vergangenen Jahren immer wieder kranke und traumatisierte Flüchtlinge abgeschoben worden. Ihnen seien Medikamente mitgegeben und medizinisches Personal zur Seite gestellt worden.
soc