Anzeigen wegen Vergewaltigung von Frauen führen immer seltener zu einer Verurteilung der Täter. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Dessen Direktor Dr. Christian Pfeiffer bezeichnete die Situation als nicht akzeptabel. Vor 20 Jahren hatten rund 22 Prozent der Anzeigen eine Verurteilung des Täters zur Folge. Jetzt liege diese Zahl nur noch bei 8,4 Prozent, was bedeute, dass angezeigte Übergriffe immer seltener bestraft würden.
Ein Grund dafür kann laut Pfeiffer sein, dass die Vergewaltigungen im so genannten Nahbereich zugenommen haben, bei denen der Täter ein Bekannter oder Verwandter ist. Dadurch werde die Beweislage schwieriger, weil etwa bei Freunden oder Ehepartnern Sperma- oder DNA-Spuren ihre Aussagekraft verlieren.
fx