Experten haben am Atomkraftwerk Grohnde weitere technische Fehler entdeckt. Wie das Umweltministerium mitteilt, wurden im Reaktorkern gebrochene Federn an zwei sogenannten Drosselkörpern gefunden. Sie werden zur Kühlung der Brennstäbe eingesetzt. Umweltminister Stefan Wenzel bezeichnete den Fund als sicherheitstechnisch bedenklich. Er kündigte an, auch in anderen Kernkraftwerken umfassende Kontrollen anzuordnen. Im Ministerium werde bereits geprüft, ob die bisherigen Kriterien für die jährlichen Routine-Revisionen ausreichend seien. Eventuell müsste auch ein externer Sachverständiger eingeschaltet werden.
Im AKW Grohnde wurden im April bei der jährliche Routine-Revision ein defekter Generator festgestellt. Das Umweltministerium ordnete weitere Überprüfungen an - in deren Rahmen wurden jetzt auch die neuen Mängel entdeckt. Atomkraftgegner fordern unterdessen eine Abschaltung des AKWs. Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Atommeiler im Jahr 2022 als letzter niedersächsischer Atomreaktor abgeschaltet werden.
soc