In Hannover sind 28 sudanesische Flüchtlinge sind in der Nacht zu Donnerstag in den Hungerstreik getreten. Sie protestieren damit gegen die Abschiebung eines 32-jährigen Landsmannes nach Italien. Salah Abdallah war über Italien nach Europa gekommen und saß nach einem Beschluss des Hildesheimer Amtsgerichts seit zwei Wochen in Abschiebehaft, sagte dessen Anwalt Paulo Dias am Donnerstag. Trotz mehrerer Versuche die Abschiebung zu vermeiden, sei Abdallah zusammen mit anderen Flüchtlingen Rom ausgeflogen worden.
Der niedersächsische Flüchtlingsrat nannte das Vorgehen des Amtsgerichts und der Ausländerbehörde "skandalös". Der Sudanese hätte nicht inhaftiert werden dürfen, sagte Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat. Es gebe dafür keine rechtliche Grundlage.
Abdallah gehörte einer Gruppe von etwa 40 Flüchtlingen an, die seit Ende Mai in einem Flüchtlingscamp nahe dem Hauptbahnhof in Hannover gegen die deutsche Asylpolitik protestieren.
soc