Landesverband der Jüdischen Gemeinden spricht sich gegen Verbot von Hitlers „Mein Kampf" aus – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, hat sich deutlich gegen ein neuerliches Verbot von Hitlers "Mein Kampf" ausgesprochen. Es sei „völlig nutzlos" die Verbreitung des Buches unter Strafe zu stellen, sie sei ohnehin nicht zu verhindern. Schon jetzt kursiere das Buch im In- und Ausland und im Internet. "Außerdem ist es inhaltlich so schlecht, dass es nur Rechtsradikale lesen", so Fürst wörtlich.
Er appellierte an die Justizminister, die Urheberrechte Ende 2015 einfach auslaufen zu lassen. Jede Diskussion mache das Buch nur interessanter. Fürst befürwortet eine kommentierte Ausgabe, wie es das Institut für Zeitgeschichte in München anstrebt. Diese Ausgabe müsste an allen Schulen verteilt werden, damit immer weniger Menschen in Versuchung kommen, sich das Original zu kaufen.

Nach 70 Jahren laufen die Urheberrechte an Hitlers nationalsozialistischer Programmschrift regulär aus. Damit gilt das Buch ab 2016 als gemeinfrei und könnte urheberrechtlich gesehen von jedermann nachgedruckt werden.

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