Fast jeder zwölfte Mensch in Niedersachsen hat einer laut einer Untersuchung bereits psychische oder körperliche Gewalt in seiner Partnerschaft erlitten. Die Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes wurde gestern in Hannover veröffentlicht. Mehr als die Hälfte der 14.241 Befragten erlitt der Studie zufolge ausschließlich psychische Gewalt, wie Demütigungen und seelische Verletzungen bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt mit einer Waffe. 7,8 Prozent berichteten von massiven Druck oder Schlägen durch ihren Partner. Fast in jedem zweiten Fall spielte Alkohol eine Rolle.
Insgesamt wurden Frauen (9,4 Prozent) häufiger Opfer von Gewalt als Männer (6,1 Prozent). Sozialministerin Cornelia Rundt sagte, die Studiezahlen zeigten lediglich „die Spitze des Eisbergs". In kleineren Orten seien Frauen eher betroffen als in größeren Städten. Auch wenn Kinder in der Beziehung lebten, steige das statistische Risiko für Frauen.
Für die Studie wurden 2012 insgesamt 40.000 zufällig ausgewählte Menschen ab 16 Jahren anonym befragt wurden. Knapp die Hälfte von ihnen beantworteten die Fragen.
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