Über 1.000 Menschen haben gestern in Bad Nenndorf gegen einen "Trauermarsch" von Rechtsextremen demonstriert. Nach Schätzungen der Polizei waren rund 190 Neonazis zu dem jährlichen Marsch gekommen. Ihr Ziel ist das ehemalige Wincklerbad, das von 1945 bis 1947 ein britisches Militärgefängnis war, in dem auch Häftlinge misshandelt worden waren. Die rechten Aufmärsche gibt es seit 2006, die Zahl ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahm zuletzt jedoch stark ab.
Die Polizei versuchte, Demonstranten und Gegendemonstranten voneinander zu trennen. Dies sei weitestgehend gelungen, hieß es im Abschlussbericht, der Tag sei "weitgehend friedlich" verlaufen. Die Grüne Jugend (GJ) dagegen beklagt in einer Stellungnahme den Einsatz einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit aus Oldenburg - diese sei sehr aggressiv aufgetreten, ein Beamter habe zudem einen Aktivisten bewusstlos geschlagen. Die GJ fordert eine Aufklärung des Vorfalls, eine Kennzeichnungspflicht für Einsatzkräfte und die Auflösung der betreffenden Einheiten.
fx