Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten kritisiert verharmlosende Werbung der Bundeswehr in der Jugendzeitschrift Bravo. Wie die Organisation mitteilt, hätten Begriffe wie Action, Adventure, Team-Challenge und Sport am Strand nichts mit der Realität von Militäreinsätzen zu tun. Laut Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des Bündnisses, würden die drohenden Gefahren wie Verwundung, Tod, Traumatisierung oder das Töten von Menschen in der Kampagne nicht angesprochen. Militärwerbung bei Minderjährigen, vor allem so einseitig und realitätsfern, sei nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch nicht mit der UN-Kinderrechtskonvention vereinbar, so Willinger. Die Zielgruppe sei erschreckend jung. Die Kernleserschaft der Bravo sei zwischen zwölf und 17 Jahre alt.
Der Ausschuss für Kinderrechte der Vereinten Nationen hatte Deutschland im Februar offiziell aufgefordert, Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen zu verbieten. Außerdem forderte er, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen. Pro Jahr träten rund 1.000 Minderjährige freiwillig ihren Dienst bei der Bundeswehr an.
Die Nichtregierungsorganisationen wie terre des hommes, Amnesty International, die Kindernothilfe und die Aktion Weißes Friedensband rufen zum Protest gegen die Werbung auf.
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