MHH-Experten warnen vor katastrophaler Situation für Organtransplantationen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Experten der Medizinischen Hochschule Hannover warnen vor den Auswirkungen des Pflegekräftemangels auf lebenswichtige Transplantationen. Bei einem Symposium am Freitag sagte Michael Sasse, leitender Oberarzt an der Klinik für pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, das Gesundheitssystem steuere hier auf eine Katastrophe zu: Die Möglichkeit der Organtransplantation sei akut gefährdet.

Auf seiner Intensivstation könnten derzeit von 18 Betten nur zehn bis zwölf belegt werden, so Sasse, weil das Fachpersonal fehle. In Folge müsse die MHH im Jahr rund 400 Eingriffe absagen. Solche Probleme gebe es bundesweit: Von Januar bis August hätten zehn Prozent weniger Transplantationen stattgefunden als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, wegen wenig Pflegepersonal, Bettenmangel und ärztlichem Personalmangel.

Die MHH gilt weltweit als eines der führenden Zentren bei der Organtransplantation von Minderjährigen. In Deutschland ist sie die einzige Klinik, die Lungen bei Säuglingen und Kindern transplantiert. Das sie als einziger möglicher Ort dafür Termine absagen müsse, weil es nicht genügend Pflegekräfte gebe, sei ein Skandal, sagte Axel Haverich, Leiter des Transplantationszentrums.

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