RPM untersucht Herkunft eines afrikanischen Kriegshemds – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Das Roemer- und Pelizaeusmuseum hat Ergebnisse einer Untersuchung zur Herkunft eines Amulettgewands bzw. so genannten Kriegshemds vorgestellt. Dieses Kleidungsstück war 1906 in die Ethnologische Sammlung des Museums gelang und stammt aus Kamerun, so die Provenienzforscherin Dr. Sabine Lang. Es sei wahrscheinlich, dass das Hemd gewaltsam erworben worden ist: Gustav Pelizaeus, Bruder des RPM-Begründers Wilhelm Pelizaeus, habe in einem Brief geschrieben, dass das Kriegshemd einem Herrscher des Volks der Wute aus Ngila in Zentralkamerun gehört habe und vom Kolonialoffizier Hans Dominik erbeutet worden sei - einem Mitglied der sogenannten „Schutztruppe“, die in den deutschen Kolonien Afrikas die Interessen des Kaiserreichs durchsetzte.

Der kamerunische Experte Dr. Richard Tsogang Fossi habe in Ngila zur Herkunft des Gewands geforscht und erfahren, dass derartige historische Gewänder bis heute wichtige Machtobjekte und Sinnbilder für Geschichte und Kultur der Wute sind. Das Kriegshemd im RPM ist im oberen Teil mit mehr als 170 ledernen Amulettkapseln besetzt, die Koransprüche auf Papier enthalten. Es sollte den Träger im Kampf vor feindlichen Geschossen schützen, und es soll mit spiritueller Kraft aufgeladen sein.

Aktualisiert 240312: Der für Mittwoch geplante Vortrag fällt krankheitsbedingt aus und wird nachgeholt, der entsprechende Absatz in der Meldung ist gelöscht.
240311.fx

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