Landesarmutskonferenz fordert mehr Einsatz gegen Altersarmut – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die niedersächsische Landesarmutskonferenz hat mehr wirksame Schritte gegen die Altersarmut gefordert. Neu vorgelegte Zahlen des statistischen Bundesamts zeigten, dass letztes Jahr fast ein Fünftel der Menschen in Deutschland ab 65 Jahren armutsgefährdet war - über 3,5 Millionen Menschen, heißt es in einer Mitteilung. In der Gesamtbevölkerung liege die Quote bei 15,5 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte höher als noch 2023. 

Die Landesarmutskonferenz sieht in der Entwicklung die Folge einer mangelhaften Arbeitsmarkts- und Sozialpolitik in den vergangenen Jahrzehnten. Geschäftsführer Fabian Steenken stellte die Frage in den Raum, warum Menschen zukünftig auf Demokratie und Leistungsbereitschaft als Grundpfeiler unserer Gesellschaft setzen sollten, wenn selbst Arbeit nicht mehr vor Armut im Alter schütze. Viele Menschen wüssten nicht mehr, ob sie ihr Geld für Heizung oder Essen ausgeben sollten, während die gleichzeitig die Reichen und Superreichen immer mehr verdienten.

Die Armutskonferenz fordert als Reaktion unter anderem höhere Renten, eine Bürgerversicherung, in die auch Beamte, Selbstständige und Politiker einzahlen müssten, sowie eine Erhöhung der Grundsicherung um 200 Euro pro Monat. Zudem sollten Superreiche höher besteuert und Niedriglöhne erhöht werden. 

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. 2024 lag der Schwellenwert für Alleinlebende bei 1.378 Euro netto, und in einem Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.893 Euro.

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